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Herwegh, Georg

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* 31. 5. 1817 in Stuttgart
† 7. 4. 1875 in Lichtenthal, Baden-Baden


Nachdem er 1835 in Tübingen ein Theologiestudium begonnen hatte, lebte Herwegh ab 1836 als freier Schriftsteller in Stuttgart; 1839 floh er anlässlich eines Ehrenhandels aus dem Militärdienst in die Schweiz (Zürich). Hier veröffentlichte er 1841 die Slg. Gedichte eines Lebendigen (2. Bd. 1843), die Keller als „Trompetenstoß“ empfand, und Heine übergab ihm 1841 in Paris das Gedicht An Herwegh („Herwegh, du eiserne Lerche“), anspielend auf das Gedicht Aufruf: „Reißt die Kreuze aus der Erden! / Alle sollen Schwerter werden, / Gott im Himmel wird’s verzeihn. / Lasst, o lasst das Verse schweißen! / Auf den Amboss legt das Eisen! (…).“ Sein für den Vormärz kennzeichnendes Dichtungsverständnis enthält Die neue Literatur („kein Interesse des Volkes bleibt seinem [des Dichters] Herzen fremd“, 1839). Herweghs Versuch, Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 1842 in einer Audienz zu einer Liberalisierung zu bewegen, blieb erfolglos; er wurde kurz darauf aus Preußen ausgewiesen. 1848 beteiligte er sich mit einer dt.-frz. Arbeiterkolonne am Aufstand in Baden und floh erneut in die Schweiz. Für den „Allgemeinen dt. Arbeiterverein“ (1865) dichtete Herwegh das Bundeslied Mann der Arbeit, aufgewacht.


Quelle: Ernst Klett Verlag GmbH
Ort: Stuttgart
Quellendatum: 2009